SendGrid mit anderer Oberfläche
Eine günstigere Version von SendGrid, rebrandet über AppSumo und mit anderen Funktionen. Würde ich persönlich zwar nicht verwenden, aber für den Preis kannst du nicht meckern.
Pros
eingebaute Option für „virales Weiterempfehlen“ durch Gewinnspiel
DSGVO wird berücksichtigt
Listen UND Tags
Automatisierung, Serien etc.
unlimitierter E-Mail Versand
Cons
weniger Funktionen als andere Newsletterdienste
einzelne Elemente lassen sich nicht übersetzen
Preis
65%
Funktionsumfang
60%
Bedienung
70%
Der Markt an günstigen Newsletterdienstleistern ist groß. Und häufig kann man dabei an einen Anbieter geraten, der noch neu ist und das Geschäftsmodell falsch eingeschätzt hat und bald pleite geht; SendFox ist ein Angebot von SUMO und deshalb ist es unwahrscheinlich, dass SendFox in diese Kategorie gehört, sondern für den ein oder anderen ein echtes Schnäppchen sein kann. Ob ich es als meinen Hauptdienst verwenden würde, ist aber eher unwahrscheinlich. Schauen wir in die Details.
Zu SUMO gehören
- der Dienst SUMO.com, mit dem du ganz einfach Anmeldeformulare für die Newsletteranmeldung und mehr erstellen kannst
- SendFox, was hier im Artikel behandelt wird
- KingSumo, ein Dienst für „virale Gewinnspiele“
- TidyCal, eine Calendly-Alternative
- AppSumo, ein Marktplatz für Software, die häufig sehr günstig angeboten wird, damit die Firmen neue Kundenzielgruppen erschließen können und auf die positive Mundpropaganda hoffen (AppSumo ist immer einen Besuch wert)
Das Video erspart dir viel Text (und dauert nur 3:40)
SendFox erlaubt es dir, automatisierte und zeitlich getimete Kampagnen zu verschicken, was z. B. für die Auslieferung eines E-Mail Kurses sehr hilfreich ist.
Die automatische Erstellung von Kampagnen anhand deines RSS Feeds erlaubt es dir, deine Follower schnell mit den letzten Infos zu versorgen, ohne selbst viel von Hand machen zu müssen.
SendFox sag von sich selbst, dass es folgende Vorteile hat:
Es bieten sich also scheinbar viele Funktionen, die besonders für das Marketing interessant sind, wenn man nach einer einfachen Lösung sucht. SendFox bietet auch tatsächlich einiges, was für die Weiterempfehlung hilfreich ist und dem Newsletter bei der Verbreitung hilft.
Auf der anderen Seite fehlen Funktionen, die bei anderen Newslettern vorhanden sind. Auch kann man im Basistarif kein eigenes schönes Newslettertemplate importieren, sondern muss auf ein rudimentäres Erscheinungsbild zurückgreifen.
Das stört aber nicht, wenn man es gerne einfach und übersichtlich hat. Es ist nicht so, dass SendFox etwas ‚fehlt‘, sondern vielmehr, dass es schlank ist und sich auf das Wesentliche fokussiert. Sobald man aber aus dem vorgegebenen Rahmen ausbrechen möchte, wird es eng.
DSGVO wird berücksichtigt
bis zu 25.000 Empfänger
lebenslange Nutzung bei Einmalzahlung
eigene Formulare
eigene Landingpages
einfacher WYSIWYG Editor
Analysewerkzeuge für Klicks, Öffnungen, Bounces etc.
Listen UND Tags / Tagging
Platzhalter / Variablen
RSS Newsletter
Automatisierung und zeitlich geplante E-Mails
unlimitiertes Senden!
eigenes Branding möglich
virale Funktionen zur Weiterempfehlung mittels Gamification
Anbindung an Zapier und andere Werkzeuge, eigene API
uvam.
weniger bzw. andere Funktionen als MailChimp, Aweber & Co.
schlichte Optik
einige Elemente lassen sich nicht eindeutschen / bleiben englisch
eigene HTML Vorlagen und andere Optionen sind nur mittels Add-On verfügbar, welches ~18$ monatlich kostet
SendFox und seine Funktionen
Nachdem wir jetzt die Vor- und Nachteile sehen konnten, schauen wir einmal kurz in die Bedienung.
Wenn du eine E-Mail für den Newsletter versenden willst, ist das ganz einfach: du hast alle Elemente in einem einfachen Editor. Hier kannst du Bilder einfügen, Texte, Formatierungen und dir Vorlagen auswählen und auch Tags (Schlagworte) berücksichtigen.
Außerdem kannst du die E-Mails mit Platzhaltern personalisieren, damit nicht einfach „Hallo lieber Leser“ da steht, sondern „Hallo Thomas“ oder „Hallo Susi“ – je nachdem, wie dein Empfänger eben mit Vornamen heißt (sofern du diese Daten hast).
Anschließend kann man die E-Mail direkt versenden oder den Versand planen. Soll die Nachricht also an Ostern direkt um 12 Uhr verschickt werden, kannst du das hier einstellen.
In der E-Mail Übersicht siehst du dann alle bisher versendeten E-Mails und kannst in sie hinein klicken oder auch direkt in der Übersicht wesentliche Kennzahlen sehen.
Es erlaubt keine so tiefgreifende Auswertung, wie das bei manch anderem Anbieter der Fall ist, aber alles, was man braucht, ist da. Und viele andere Anbieter haben nur dieselben Daten, bereiten sie aber „hübscher“ auf. Da stellt sich die Frage: was ist wichtiger? Hübsch oder praktisch? Wenn ich nur eines von beiden wählen kann, dann nehme ich praktisch. Und wirklich schlecht sieht die Aufmachung von SendFox ja auch nicht aus.
Was sehr schön ist, ist die Funktion der automatisierten E-Mail Kampagnen.
Im Beispiel unten siehst du eine Onboarding-Kampagne. In diesem Fall werden also neue Kunden mit einer Serie von E-Mails begrüßt und in Funktionen oder Wissenswertes eingeführt. Das erspart viel Trainingsaufwand und ist damit auch für neue Mitarbeiter interessant, die z. B. nach und nach neue Funktionen lernen sollen und dann ihre Arbeitsergebnisse im Anschluss zur Prüfung abgeben können.
Häufig werden auch kleine Mini-Trainings (mach deine Seite Datenschutz-fit in 3 Wochen) angeboten. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die Möglichkeiten stehen dir offen.
Schön sind die smarten Landingpages: hier kannst du nicht nur die Gestaltung vornehmen und Anmeldeformulare einfügen, sondern sie speisen sich auch, wenn du das möchtest, über Inhalte, die du schon anderweitig im Web veröffentlicht hast. Das ist tatsächlich ziemlich cool.
Also der potenzielle Abonnent kann z. B. Links zu deinen anderen Inhalten sehen, um ihm die Entscheidung leichter zu machen, regelmäßig von dir hören zu wollen.
Du musst die Funktion eigentlich einmal ausprobieren, um genau zu verstehen, wie wertvoll das ist.
Mach mehr aus deinem Newsletter mit intelligenter Weiterempfehlung
Hier haben sich die Entwickler hinter SendFox etwas ausgedacht:
Am Ende deines Newsletters ist eine Weiterempfehlungsfunktion. Die Weiterempfehlung läuft darauf hinaus, dass deine Leser für das Teilen des Newsletters an einer automatischen Lotterie teilnehmen. Du kannst natürlich entscheiden, ob du diese Lotterie überhaupt anbieten willst und was du als Preis auslobst. Und auch, wie die Darstellung im Newsletter aussehen soll.
Aber die Funktion ist erstmal klasse. Sie animiert Menschen sehr leicht, den Newsletter nicht nur zu konsumieren, sondern eben auch zu teilen.
So sieht dann übrigens die Gewinnspielseite aus, auf die deine Leser kommen, wenn sie den Newsletter teilen wollen. Sehr einfach, übersichtlich und bietet verschiedene Möglichkeiten.
Das System hinter SendFox ist schon vorkonfiguriert und kümmert sich um die gesamte Technik. Wenn deine Leser hier landen, müssen sie nicht viel überlegen, sondern können direkt einen Empfehlungslink teilen oder Leute einladen.
Weiter unten findet sich dann eine anonymisierte Darstellung der aktuellen Top 3 Empfehler. Wichtig dabei ist aber, dass nicht derjenige mit den meisten Empfehlungen gewinnt. Vielmehr ist jede Empfehlung wie ein Los, das jemand hat. Je mehr Lose, desto höher ist die Chance auf einen Gewinn, aber selbst jemand, der nur einmal geteilt hat, kann genauso gewinnen.
Das System ist sehr smart und bietet einen einfachen Zugang zum viralen Marketing.
SendFox Einstellungen
In den Einstellungen kannst du Angaben zu deinen Social Media Profilen machen, damit diese am Ende des Newsletters direkt mit verknüpft werden.
Außerdem findest du hier die API, kannst deine Empfängerlisten und deine Zahlungseinstellungen anpassen.
Jetzt wird es technisch:
Wenn du OAuth verwenden willst, um Daten aus oder in dein Konto zu überspielen, findest du hier die Endpunkte. Nützlich ist die verlinkte und umfangreiche Dokumentation. Wenn du damit arbeiten kannst, wird dich freuen, dass alles so einfach und direkt erreichbar ist. Wenn du damit arbeiten musst, obwohl es nicht dein Fachgebiet ist, dann wird dich die leicht verständliche Doku freuen.
Ich finde es sehr gut, dass sich die Leute hinter SendFox hier so viel Mühe gegeben haben.
Um deine Domain überall an den relevanten Stellen des Newsletters zu nutzen und zu zeigen, kannst du sie validieren.
Dazu musst du nur nach Anleitung CNAME Einträge bei deinem Hoster anlegen. Das ist von Hoster zu Hoster unterschiedlich zu machen. Kann auch sein, dass es in deinem Hostingtarif gar nicht möglich ist. Vergewissere dich also vorher, wenn du diese Funktion nutzen willst.
An den Einträgen im Bild siehst du auch, dass SendFox wirklich auf SendGrid zurückgreift.
Bei den Listeneinstellungen kannst du nicht viel tun:
Erstens brauchst du in Europa normalerweise sowieso das Double Opt-in Verfahren und zweitens ist es auch standardmäßig an. Du kannst es nur deaktivieren, wenn du in den Monatstarif wechselst (das sog. Empire Add-On). Mehr ist hier auch gar nicht weiter zu tun.
Ich finde es auch immer ganz spannend zu sehen, wie die Abmeldeseite gestaltet ist. Bei SendFox ist die Abmeldung ziemlich simpel gestaltet, aber trotzdem eindeutig und klar.
Ein kleiner Nachteil an SendFox ist, dass man nicht viele Möglichkeiten hat, die vorgefertigten Elemente zu übersetzen und sich mit der Standardsprache englisch begnügen muss. Heutzutage wahrscheinlich kaum ein Problem, aber allemal gut zu wissen.
Kosten
Wenn du einen zuverlässigen Newsletter brauchst, der mit dir wächst, ist die Option mit der einmaligen Zahlung völlig ausreichend. Wenn du mehr willst, ist der Empire Tarif mit 18$ im Monat immer noch sehr günstig und SendFox bietet eben Funktionen für das Weiterempfehlen deines Newsletters, die sonst kaum jemand so funktional eingebaut hat. Das kann ein Vorteil sein.
Mit SendFox machst du jedenfalls zu dem Preis nichts verkehrt – und notfalls taugt es für den Einmalpreis als Mini-Newsletter für einen völlig anderen Einsatzzweck, z. B. um mal was auszuprobieren oder für eine nicht so wichtige Webseite oder Empfängerliste (außerdem bietet AppSumo 60 Tage Geld zurück).
Html-Vorlagen für den Newsletter (wie z. B. von Stripo oder PSD2Newsletter) kannst du nur im monatlichen Tarif mit dem Add-on importieren.
Schau dir für die Preisgestaltung und die Funktionen die aktuellen Reviews auf AppSumo an und schau dich auf der Seite um: die haben noch viel mehr interessante Software.