Ein Newsletter ist ähnlich wie eine aufblühende Beziehung. Bevor du also auf „versenden“ klickst, solltest du prüfen, ob deine Beziehung auf einem guten Fundament steht.
Nachfragen und Interesse abklären
Genau wie bei einem Date ist es wichtig zu klären, ob die andere Person den weiteren Kontakt überhaupt wünscht. Wenn sie Interesse hast, dann sollten sich Nutzer über ein Opt-In Formular auf der Webseite mittels Double Opt-In Verfahren anmelden.
Sendet man E-Mails an potenzielle Interessenten ohne deren Wissen und Einverständnis, läuft man möglicherweise gegen eine Wand. Was bei einem Date im schlimmsten Fall eine Einstweilige Verfügung (EV) ist, die festlegt, dass man sich einer Person nicht bis auf eine gewisse Distanz nähern darf, ist im Unternehmensbereich im schlimmsten Fall eine Abmahnung, Unterlassung und Klage. Werbliche E-Mails ohne explizites Einverständnis zu versenden kann sehr unangenehm und teuer werden.
Nicht zu lange warten, um den ersten Schritt zu machen
Du hast die Erlaubnis erhalten, deinem Interessenten E-Mails zu senden. Das solltest du auch möglichst zeitnah tun. Wie bei einem Date ist es keine gute Idee, erst Wochen oder Monate ins Land ziehen zu lassen. Stell dir vor, du hast das okay, deinen neuen Schwarm zu küssen (oder mehr) – wartest du jetzt noch mehrere Tage oder sogar Wochen, bis du es tust? Das Zeitfenster ist nicht ewig offen.
Im E-Mail Marketing ist es dasselbe: sende deine Nachrichten rechtzeitig und regelmäßig.
Untersuchungen zeigen, dass die Einwilligung nach spätestens 6 Monaten verblasst, Kunden sich nicht mehr an die Einwilligung erinnern oder inzwischen andere Interessen haben und die Einwilligung widerrufen würden. In jedem Fall führt eine ungepflegte E-Mail-Liste zu höherer Anzahl an Spam-Beschwerden und Abmeldungen.
Lass die erste Nachricht, die deine Kunden erhalten, nicht die letzte sein, weil du zu lange gewartet hast.
Oder glaubst du, dein Schwarm lässt dich nach 6 Monaten noch ran, wenn du ihn bis hierhin ignoriert hast?!
Update 16.10.2016
Nach einem aktuellen Urteil des Amtsgerichts Bonn (Az.: 104 C 227/15) sieht es so aus, dass eine Einwilligung in Werbe-E-Mails nach 4 Jahren erlöschen kann. Wer also einmal eine Einwilligung bekommen hat, E-Mails an einen Interessenten zu senden, sollte das zeitnah tun und sich nicht über Jahre hinweg Zeit lassen. Wer den Kunden regelmäßig anschreibt, hat hier also kein Problem mit dem Ablauf der Einwilligung. Diese greift nur, wenn der Kunde über Jahre nie kontaktiert wurde und „plötzlich“ mit Angeboten und E-Mails beschenkt wird.
Nicht zuviel auf einmal
Wenn du jetzt regelmäßige E-Mails versendest, vermeide es, deine Werbebotschaft zu aggressiv zu übermitteln. Niemand mag Druck. Stell dir vor, du willst dein Date nach den ersten einverständlichen Schritten als nächstes heiraten und wiederholst diesen Wunsch bei jedem neuen Treffen und übst dabei Druck aus. Kein angenehmes Gefühl – und viel zu verfrüht.
Frag dich (wie in jeder guten Beziehung): was nützt meinem Kunden – und was nützt uns beiden?
Was möchten meine Kunden tatsächlich lesen, was ich ihnen bieten kann? Was nur ich ihnen bieten kann? Wenn du einen echten Mehrwert bietest, dann steigen auch die Öffnungsraten und die Interaktion mit deinen E-Mails.
NUR GROSSSCHREIBUNG WIRKT SO, ALS OB DU DEINE KUNDEN ANSCHREIEN WÜRDEST!!!!!! Und zu viele Ausrufezeichen zerstören eine gute Botschaft ebenfalls.
Halte deine Botschaften kurz und relevant.
Eine gute Marketingbotschaft sollte wie der Rock einer Frau sein: lang genug, um das Wesentliche abzudecken und kurz genug, um Lust auf mehr zu machen.
Tipp: die Ansicht, was du persönlich als wesentlich und interessant ansiehst und für Mehrwert hältst, werden in der Regel nur die wenigsten Kunden mit dir teilen. Lass jemanden von außerhalb deines Unternehmens deine Botschaften lesen und ehrliches, direktes Feedback geben.
Echter Mehrwert hilft zuerst dem Kunden und bringt meist zunächst nichts – er ist selbstlos. Denk daran, wie du die Probleme deiner Kunden lösen kannst, auch wenn du nichts daran verdienst. Diese Art von Investition zahlt sich am ehesten und langfristigsten aus.
Akzeptieren, wenn es vorbei ist
Newsletterabonnenten zu verlieren ist immer ärgerlich, aber ein unvermeidlicher Teil des Spiels. Akzeptiere, wenn es vorbei ist. Du musst in jeder E-Mail einen Abmeldelink vorhalten, mit dem sich ein Abonnent schnell und unkompliziert – und zuverlässig – austragen kann. Andernfalls riskierst du, dass deine Nachrichten als SPAM gekennzeichnet werden und weitere rechtliche Probleme auf dich zukommen können.
Genau wie in einer Beziehung: akzeptiere, dass Schluss ist. Zeig Größe und lerne aus der zu Ende gegangenen Beziehung. Mach es zukünftig besser. Trauere dem alten nicht nach und versuche auch nicht, den Leser zurückzugewinnen. Aus ist aus. Auch in einer Beziehung mit einem Partner kannst du sonst vor rechtliche Probleme gestellt werden, wenn du den anderen nicht in Ruhe lässt. Und im E-Mail Marketing ist es dasselbe.
Dein Ruf leidet ebenfalls, wenn du nicht loslassen kannst und nur an dich denkst. In der Beziehung wie auch im E-Mail Marketing.
Dieser Artikel ist eine freie und erweiterte Übersetzung eines Dokuments von Google